Mit der Fertigstellung der Containeranlage am Kammerbroich ist in Rösrath weiterer Wohnraum für die Unterbringung von geflüchteten Menschen entstanden. Das zweigeschossige Gebäude bietet Platz für bis zu 72 Personen. Die rechtzeitige Fertigstellung kurz vor Weihnachten verschafft der Stadt etwas Luft in einer seit Wochen angespannten Situation. Vorhandene Unterbringungsmöglichkeiten sind an ihrer Kapazitätsgrenze. Hinzu kommt, dass eine bestehende Unterkunft mit 23 Personen zum Jahresende aufgelöst werden muss. Die zusätzlich am Kammerbroich geschaffenen Unterbringungsmöglichkeiten fangen also auch Plätze auf, die an anderer Stelle zeitnah weggefallen werden. Damit bleibt die Lage angesichts fortbestehender Zuweisungen durch die Bezirksregierung auch weiterhin angespannt.
Die Schaffung einer Containeranlage am Kammerbroich war nicht unumstritten und wurde vor allem in Hinblick auf die Größe einer solchen Unterkunft teils kontrovers diskutiert. Die politischen Gremien verständigten sich letztlich auf eine maximale Belegung von bis zu 72 Personen. Im April gab der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Verkehr dann grünes Licht für die Ausarbeitung der Pläne zur Errichtung einer entsprechenden Anlage. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Stadtrat der Ausschreibung für die notwendigen Bauleistungen zugestimmt. Den Zuschlag hat am Ende die FAGSI GmbH aus Morsbach erhalten, die sich auf temporäre Gebäude und Containeranlagen spezialisiert hat.
Mitte August haben am Kammerbroich die ersten Arbeiten zur Herrichtung des Baufeldes begonnen. Die eigentlichen Container wurden im Oktober angeliefert und gestellt. Dabei handelt es sich um industriell vorgefertigte und umsetzbare Con¬tainer in Stahlrahmenbauweise. Die Außenverkleidung ist verzinktes Profilblech und hat einen hellen Grauton erhalten. Die Innenwände wurden mit kunststoffbeschichteten Spanplatten versehen, die weiß gestrichen wurden. Neben den Wohnräumen sind ausreichend Sanitärräume, Hauswirtschaftsräume sowie zwei Küchen- und Aufenthaltsräume entstanden. Im Außenbereich sind außerdem Fahrradstellplätze und eine Müllcontaineranlage installiert worden. Zudem sind ein Aufenthaltsbereich und ein Spielturm für Kinder geplant.
Zwischen der Auftragsvergabe bis zur Fertigstellung lagen nur wenige Monate. Die Technische Beigeordnete Bianca Lorenz bedankte sich daher bei der ausführenden Firma FAGSI, den Rösrather StadtWerken für die technische Erschließung sowie allen weiteren beteiligen Akteuren für die fokussierte Umsetzung der Maßnahme. Mit der Abnahme und schlüsselfertigen Übergabe des Objekts werden noch in diesem Jahr die ersten Personen einziehen. Derzeit sind 620 Geflüchtete durch die Stadt Rösrath in städtischen und von der Stadt angemieteten Objekten untergebracht.