Hochwasser bedeutet, dass sich Wasser an Orten befindet, wo es eigentlich nicht sein soll. Dabei können sich Fließrichtung, Fließgeschwindigkeit und insbesondere die Wassermenge gravierend verändern.
Das kann dazu führen, dass Flüsse und selbst kleine Bäche über die Ufer treten und große umliegende Flächen überspülen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass auch kleine Gewässer, vor allem dort, wo sie in größere Flüsse münden, erhebliche Überflutungen erzeugen können.
Betroffene Gewässer führen nicht nur deutlich mehr Wasser, sie fließen auch schneller. Auch geübte Schwimmer haben keine Chance, dagegen anzukommen. Das Wasser reißt alles mit sich, Menschen, Fahrzeuge, sogar Häuser.
Eine besondere Gefahr stellen hierbei all jene Orte (z. B. Kanalisierungen, Brücken, Engstellen) dar, an denen sich das Wasser stauen könnte. Auch das öffentliche Kanalnetz ist bei Starkregen schnell überlastet. Kanaldeckel können weggerissen werden und Wasser aus Gullys austreten.
Fließt das Wasser durch Bereiche, in denen Abfall oder (Haushalts-)Chemikalien gelagert werden, reißt es Autos mit oder werden Öltanks beschädigt, so ist davon auszugehen, dass das Wasser kontaminiert (vergiftet) ist. Das gilt auch für den Schlamm, der nach dem Hochwasser zurückbleibt.
Gelangen stromführende Geräte, wozu auch Bauteile von Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher zählen, in Kontakt mit Wasser, so herrscht Lebensgefahr durch Stromschlag.
Durch Hochwasser kann Infrastruktur (Straßen, Gas-/Wasserversorgung, Strom, Internet) beschädigt oder zerstört werden. Einzelne Häuser oder Personen können über Tage von ihrer Umgebung abgeschnitten sein.
Je stärker ein Wasserlauf (auch solche, die im Sommer trocken liegen) eingeengt, begradigt oder kanalisiert wird, desto mehr steigt das Risiko, dass dieser bei Starkregen und Hochwasser große umliegende Flächen überflutet.