Die 44. Ausstellung „Rösrather Künstler“ zeigte so viele Kunstwerke wie noch nie. Während des 9-tägigen Ausstellungszeitraums konnten 71 Werke von 47 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern besichtigt werden. Über 400 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit und ließen sich von den ausgestellten Bildern, Fotografien und Kunstwerken inspirieren.
Zur Finissage war die Bildungswerkstatt von Schloss Eulenbroich gut gefüllt, denn zum Abschluss wurde es noch einmal spannend: Die Preisträger des Publikumspreises sowie des zum zweiten Mal vergebenen Jurypreises wurden bekanntgegeben. „Es freut uns, dass so viele Gäste der Ausstellung die Gelegenheit genutzt und für ihre Lieblingskunstwerke abgestimmt haben“, so Dr. Jürgen Rembold, der mit seiner gleichnamigen Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements auch in diesem Jahr die Veranstaltungsreihe unterstützte und die Preisgelder zur Verfügung stellte. Insgesamt wurden 356 gültige Stimmzettel für den Publikumspreis abgegeben. „Die Verteilung der Stimmen war so vielfältig wie die ausgestellten Kunstwerke. Die Erstplatzierten liegen nicht weit auseinander“, so Dr. Rembold weiter.
Verleihung des Publikums- und Jurypreises
Der mit 200 Euro dotierte 3. Platz bei der Vergabe des Publikumspreises ging an Wilfried Vonderbank. Mit der Skulptur „Das Urteil“ thematisiert er in Anlehnung an Franz Kafkas gleichnamige Erzählung einen Vater-Sohn-Konflikt. Mit insgesamt 46 Stimmen landete Wilfried Vonderbank nur knapp hinter Nadine Jork, die mit ihrem Ölgemälde „Mathilda“ 51 Besucherstimmen erhielt und damit den zweiten Platz belegte. Das Werk stammt aus ihrer Reihe „Starke Frauen“, aus der zwei weitere Motive bei der Ausstellung zu sehen waren. Die meisten Publikumsstimmen bekam Dorothee Zippmann mit ihrer Installation „Hoffnungsträger – Verbindungen im Dialog“. Die Hoffnung ist dabei Ausgangspunkt ihrer Arbeit und zeigt anhand von alltäglichen Hosenträgern, welche unterschiedlichen Hoffnungen Menschen in einer komplexen und diversen Welt in sich tragen. Der erste Platz wurde mit einem Preisgeld von 500 Euro bedacht und erhielt 53 Publikumsstimmen.
Auch die Jury hat erneut ihre Köpfe zusammengesteckt und einen Jurypreis vergeben. Der vierköpfigen Jury gehörten Kreiskulturreferentin Charlotte Lösch, Holger Hagedorn von der Kunstakademie Heimbach sowie die Mitglieder des städtischen Kulturausschusses Doris Rehme und Kurt Hrubesch an. Bei der Sichtung der Werke habe nach Aussage von Jurymitglied Holger Hagedorn schnell hohe Einigkeit bestanden. Die aus einem alten Atlas in Kanada entstandene Collage „The World as we know it“ von Kerstin Zerwes-Polgar zeigt auf bestechend originelle Weise, wie sich Lebenswelten verändern und jeder Mensch die weißen Blätter seines Lebens individuell beschreiben kann. Die simpel wirkende und doch tiefgründige Idee überzeugte die Jury und wurde mit einem ebenfalls von der Rembold Stiftung bereitgestellten Preisgeld in Höhe von 500 Euro gewürdigt.
Die gezeigte Vielfalt und Möglichkeit des Dialogs machen die Ausstellungsreihe besonders
„Die Ausstellung lebt durch eine große Vielfalt an sehenswerten Kunstwerken. Es freut uns, dass diese Vielfalt auch bei den Besucherinnen und Besucher auf positive Resonanz stieß und wir den Rösrather Kunstschaffenden erneut eine Bühne geben konnten“, so die städtische Kulturbeauftragte Elke Günzel. Die Ausstellung lebe aber nicht nur durch die ausgestellten Kunstwerke, sondern sei auch deshalb beliebt, da man mit den Kunstschaffenden ins Gespräch kommen kann. Während des 9-tägigen Ausstellungszeitraums sind täglich verschiedene Künstlerinnen und Künstler vor Ort, die die Ausstellung nicht nur beaufsichtigen, sondern für einen Austausch und Dialog zur Verfügung stehen – eine Möglichkeit, die sowohl Besucherinnen und Besucher als auch die Kunstschaffenden sehr zu schätzen wissen.
Die Ausstellung „Rösrather Künstler“ wurde im Jahr 1979 ins Leben gerufen und wird seither jährlich durchgeführt. Die Zahl der sich bewerbenden Künstlerinnen und Künstler unterstreicht den hohen Stellenwert der Reihe. Bürgermeisterin Bondina Schulze dankte allen Beteiligten für die erfolgreiche Umsetzung der Ausstellung, die als fester Bestandteil im Kulturkalender der Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Der Dank gilt Elke Günzel und ihrem Team der Stabsstelle Kultur, Dr. Jürgen Rembold als Kulturförderer, der Schloss Eulenbroich gGmbH, den Mitgliedern der Jury und zuletzt natürlich allen Künstlerinnen und Künstlern.
Allein in diesem Jahr gingen über 333 Beiträge ein, von denen es letztlich 71 Werke in die Ausstellung schafften. Ein besonderes i-Tüpfelchen für alle Kunstschaffenden ist es, wenn durch die Ausstellung ein Werk verkauft werden kann – auch das ist einigen bei der diesjährigen Ausstellung wieder gelungen. Musikalisch wurde die Finissage durch den Chor des Coeurs umrahmt, der nach seiner Premiere im vergangenen Jahr nun zum zweiten Mal dabei war und in der vollbesetzten Bildungswerkstatt von Schloss Eulenbroich einen musikalischen Streifzug durch sein Repertoire bot. Dazu gehörte auch das von Dr. Jürgen Rembold getextete und intonierte „Lied für Rösrath“.