Das Risiko, von einer Katastrophe betroffen zu sein, ist glücklicherweise vergleichsweise gering. Dennoch sollte man sich mit möglichen Szenarien auseinandersetzen, um im Fall der Fälle nicht völlig unvorbereitet getroffen zu werden. Diesmal geht es um den Themenbereich der Ersten Hilfe.
Immer noch wissen viel zu wenige Menschen, was sie im Notfall tun sollen – und machen aus Angst gar nichts. Das ist die denkbar schlechteste Reaktion. Egal ob im Berufs- oder Privatleben, jeder kann in die Situation kommen, helfen zu müssen. Umso wichtiger ist es, in Notfällen helfen zu können. Wann war Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs? Würden Sie im Ernstfall helfen und wissen, was zu tun ist? Sonst ist es an der Zeit, Ihr Wissen aufzufrischen!
Wichtigste Maßnahmen
Kommen Sie als unbeteiligte Person zu einem Notfallort, zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall, so beachten Sie folgende Hinweise:
• Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit und machen Sie auf die Situation aufmerksam. Um wirksam Hilfe zu leisten, ist es wichtig, sich zunächst einen Überblick zu verschaffen. Warum ist es zu dem Unfall gekommen, besteht die Gefahr möglicherweise weiterhin? Heben Sie – wenn möglich – die Gefahrensituation auf und sichern Sie die Unfallstelle ab, um eine weitere Gefährdung für sich selbst und andere auszuschließen.
• Setzen Sie den Notruf ab! Die bestens ausgebildeten Mitarbeitenden in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises führen Sie sicher durch das Notrufgespräch.
• Betreuen Sie die betroffenen Personen und leisten Sie Erste Hilfe. Helfen Sie der Situation angemessen und fragen Sie die verletzte Person, welche Art von Unterstützung sie gerade benötigt. Oftmals geht es vor allem darum, jemandem zu zeigen, dass er oder sie nicht alleine in einer belastenden Situation ist. Sollten Sie es mit einer bewusstlosen Person zu tun haben: stillen Sie stark blutende Wunden, bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage und führen, falls notwendig, eine Herz-Lungen Wiederbelebung durch.
• Warten Sie in jedem Fall auf das Eintreffen der Rettungskräfte. Je schneller diese den Notfallort finden, desto schneller und besser können sie Hilfe leisten. Bei Einsätzen in Gebäuden schalten Sie die Außenbeleuchtung ein. Achten Sie darauf, dass Ihre Hausnummer immer gut erkennbar ist und machen Sie sich bei Eintreffen der Einsatzkräfte bemerkbar.
Ersthelfer-App Katretter
Übrigens: Der Rheinisch-Bergische Kreis hat 2023 eine Ersthelfer-App namens Katretter eingeführt. Katretter ist ein System für freiwillige Ersthelfende. Geht in der Kreisleitstelle ein Notruf ein, der auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand hindeutet, wird neben dem Rettungsdienst – der sich sofort auf den Weg macht – auch die App aktiviert. Befindet sich ein registrierter Ersthelfer oder eine Ersthelferin in unmittelbarer Nähe zu der betroffenen Person, erhält sie oder er ein akustisches Signal über die App. Wenn die ersthelfende Person den Alarm annimmt, wird sie per Navigation an den Notfallort gelotst. Dort kann sie die lebenswichtigen Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit einer Herzdruckmassage überbrücken. Wenn Sie sich fit in Erster Hilfe fühlen, können Sie sich dort registrieren und Teil der Ersthelfer-Familie werden.
Erste Hilfe - und was kommt danach?
Einem anderen Menschen in Not zu helfen ist eine großartige Sache! Sollten Sie im Anschluss feststellen, dass Ihnen ein Schaden entstanden ist oder Sie sind unsicher, wie Sie das Erlebte verarbeiten können, so erhalten Sie selbstverständlich Unterstützung. Sie sind für Ihre Tätigkeit als Helferin oder Helfer durch die Unfallkasse NRW versichert. Diese Versicherung deckt sowohl körperliche Verletzungen, als auch materielle Schäden (zerrissene Kleidung) ab.
Wenn Ihnen bei einer Hilfeleistung ein Schaden entstanden ist, zögern Sie nicht, sich an die vor Ort befindlichen Rettungskräfte oder die Polizei zu wenden und teilen Sie diesen dies mit. Neben der direkten Behandlung von Verletzungen ist es immer nützlich, Ihre Tätigkeit zu dokumentieren. Der Versicherungsschutz gilt auch später noch. Geben Sie beim Besuch eines Arztes unbedingt an, dass Sie sich bei einer Hilfeleistung verletzt haben.
Für materielle Schäden wenden Sie sich direkt an die Unfallkasse NRW. Der Schutz der Unfallkasse NRW schließt ausdrücklich auch psychische Belastungen mit ein. Schlafen Sie nach einem Ereignis schlecht, müssen Sie ständig daran denken oder fühlen Sie sich in einer anderen Form belastet, so suchen Sie sich unbedingt Hilfe! www.unfallkasse-nrw.de
Weitere Artikel
An dieser Stelle erhalten Sie in den kommenden Wochen weitere Informationen zu Themen der Selbstvorsorge. Nachfolgend können Sie außerdem lesen, welche thematischen Schwerpunkte wir zuletzt in den Fokus genommen haben:
Das Notfallgepäck (PDF-Datei)
Die Dokumentenmappe (PDF-Datei)
Der eigene Notvorrat (PDF-Datei)
Abhängigkeit von der kritischen Infrastruktur (PDF-Datei)
Die eigenen vier Wände (PDF-Datei)
Warnung der Bevölkerung (PDF-Datei)
Bei konkreten Fragen wenden Sie sich gerne an bevoelkerungsschutz@e9357cb2a042466e90081cc048bf4992roesrath.de
oder schauen Sie hier:
https://www.roesrath.de/bevoelkerungsschutz