Vielfalt in der Arbeitswelt“ startete am 31.08.17 in die zweite Runde. Das Unternehmensnetzwerk „Vielfalt in der Arbeitswelt“ – gemeinsam organisiert von der Stadt Rösrath sowie der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW) – war diesmal zu Gast bei der GKN Service International GmbH in Rösrath. Es konnte wohl kaum einen besseren Ort als die Firma „GKN einem weltweit agierenden Technologiekonzern, geben, um die Problematik der Wiedereingliederung erkrankter Mitarbeiter/innen in den Arbeitsprozess eines Betriebes zu diskutieren und die erfolgreiche Umsetzung zu veranschaulichen.
Rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertretungen sozialer Einrichtungen aus Rösrath und Umgebung waren der gemeinsamen Einladung gefolgt, um sich zum Thema auszutauschen. GKN Off-Highway Geschäftsführer Wolfgang Lemser sowie Standortleiter Axel Kronester begrüßten die Gäste sehr herzlich und luden zu einem eindrucksvollen Firmenrundgang ein, um geförderte Arbeitsplätze kennen zu lernen und mehr über praktische Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten zu erfahren. So hatte die Firma in beeindruckender Form alles dafür getan, um einer während der Betriebszugehörigkeit schwer erkrankten und an den Rollstuhl gebundenen Mitarbeiterin weiterhin den Arbeitsplatz zu sichern. Das begann mit einem extrabreiten und überdachten PKW-Parkplatz vor dem Gebäude, ging über ein eigenes ebenerdiges Büro mit sich automatisch öffnenden Türen bis hin zu behindertengerechten Sanitäranlagen.
Wolfgang Lemser nachdrücklich: „Die Grundsätze der Vielfalt und Inklusion sind uns wichtig, sie sind Teil der Firmenphilosophie. Wir konnten bei diesem Netzwerktreffen ein gelungenes Beispiel von Wiedereingliederung am Arbeitsplatz zeigen, dass durch die gute Zusammenarbeit von Mitarbeitern des Unternehmens und Institutionen, wie dem Landschaftsverband Rheinland sowie dem Amt für Integration und Inklusion, möglich wurde. Darüber hinaus arbeiten wir aktiv bei Projekten zur Schaffung von Ausbildungsplätzen für schwerbehinderte junge Menschen oder auch Flüchtlingen mit, und konnten dadurch bereits einigen die Chance bieten, in unserem Unternehmen eine Ausbildung zu beginnen.“
Und Axel Kronester ergänzte: „So haben wir hier auch einen Ausbildungsplatz für einen Förderschüler und arbeiten eng mit Werkstätten für Menschen mit Behinderung zusammen.“
Dr. Thorsten Flach, Arbeits- und Gesundheitspsychologe vom Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH der AOK Rheinland/Hamburg in Köln machte im Rahmen seines fachlichen Inputs die Unterschiede zwischen Arbeitsfähigkeit und -unfähigkeit deutlich.
Er legte anhand praktischer Beispiele dar, wie wichtig ein betriebliches Eingliederungsmanagement für die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess ist, gleichermaßen zum Vorteil von Mitarbeiter/innen und Unternehmen. Da gilt es im Hinblick auf die Situation zunächst, verständnisvoller Berater und nicht Experte zu sein. Er erklärte eindrücklich, welche Überlegungen einen Arbeitnehmer bei der sprichwörtlichen „Bettkantenentscheidung“ umtreiben. Sprich jenen Überlegungen, die wir morgens auf der Bettkante treffen, wenn wir bei Unwohlsein darüber entscheiden, ob wir zur Arbeit gehen oder nicht. Außerdem lernte das Unternehmensnetzwerk noch einige konkrete Beispiele zur ressourcenorientierten Kommunikation kennen, die im Rahmen von Rückkehrgesprächen nach Abwesenheit eine gute Hilfestellung sein können.
Der gemeinsame Austausch, bestens begleitet von einem leckeren Imbiss, gab den Anwesenden die Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen, Fragen zu stellen und den ein oder anderen Punkt zu vertiefen. Bürgermeister Marcus Mombauer zeigte sich erfreut, eine weltweit agierende Firma mit beeindruckendem sozialem Engagement in Rösrath zu haben und dankte dem Unternehmen für die bereitwillige Präsentation des unternehmerischen Inklusionskonzepts.
Die Teilnehmer des Unternehmensnetzwerkes waren sich auch in den Diskussionsrunden einig: „Eine systematische und einvernehmliche berufliche Rehabilitation zahlt sich aus.“ Im kommenden Jahr wollen die Stadt Rösrath und die RBW den dritten Aufschlag des Unternehmensnetzwerkes gemeinsam angehen.
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